XML
sru:version: 1.2; sru:query: fcs.rf="baedeker.2_762"; fcs:x-context: baedeker.2; fcs:x-dataview: title,full; sru:startRecord: 1; sru:maximumRecords: 10; sru:query: fcs.rf="baedeker.2_762"; sru:baseUrl: ; fcs:returnedRecords: 1; fcs:duration: PT0.018S PT0.049S; fcs:transformedQuery: descendant-or-self::fcs:resourceFragment[ft:query(@resourcefragment-pid,<query><phrase>baedeker.2_762</phrase></query>)];
1 - 1

594 Route 86. ODESSA. Hafen. Navigazione Generale Italiana: Vitale & Gallian; Compagnie des Messa-
geries
Maritimes: C. Muntz.

Theater: Stadttheater (Pl. 25: D 5), am Theaterplatz, für Opern und
Dramen. Theater Ssibirjaków (Pl. C 4); Ecke Clierssónskaja und Kón-
naja
, für Oper und Schauspiel. Vergnügungslokale: Hôt. du Nord-
Alexanderpark
(S. 596): Arkadia (S. 596); Kleine Fontäne (S. 596).
Zirkus Truzzi (Pl. 30: C 4), auch Variété-Theater.

Bei beschränkter Zeit (½-1 Tag): Nikolai-Boulevard und Katha-
rinendenkmal
(S. 595); Fahrt durch die Jekateríninskaja, Preobrashénskaja,
Deribássowskaja und Púschkinskaja (bis zur Börse); Alexanderpark (S. 596);
Lansherón (S. 596).

Odessa (47m), im Gouvernement Cherssón, Sitz eines griech.-
kath.
Erzbischofs, des Generalkommandos des VIII. Armeekorps und
einer neurussischen Universität, die viertgrößte Stadt Rußlands, mit
500000 Einwohnern, darunter gegen 6500 Deutsche und Deutsch-
Russen
, über Juden, ist die wichtigste Handels- und Fabrikstadt
am Schwarzen Meer. Sie zieht sich unter 46° 28 nördl. Breite und
30° 45 östl. Länge (von Greenwich) etwa 6km weit auf dem baum-
losen
, im Winter sehr kalten Steppenplateau hin (Durchschnitts-
temperatur
im Jan. 3,5, Juli 22,6, Jahreswärme 9,6° C..). Breite
sich rechtwinklig schneidende Straßen mit gutem Granitpflaster,
überwiegend mit Baumreihen bepflanzt, machen die Stadt zu einer
der regelmäßigsten und stattlichsten Rußlands. Durch größte Aus-
dauer
und sorgfältige Pflege hat man dem unfruchtbaren Boden
auch Parkanlagen abgerungen.

Das Reskript, in welchem Katharina II. die Gründung der Stadt be-
fahl
, datiert vom Mai 1794; der Grundstein wurde im August von dem
Admiral J. de Ribas gelegt. Den Namen erhielt die neue Stadt, die aus
dem kleinen tatarisch-türkischen Ort Chadshibéy erwuchs, vermutlich von
einem sarmatischen Hafen Odessas, der in der Nähe gelegen haben soll.
In den J. 1817-59 war Odessa Freihafen; große Verdienste um die Stadt
erwarben sich als Generalgouverneure der Herzog von Richelieu (1803-14)
und Fürst Woronzów (1823-54). Im Krimkriege wurde die Stadt 1854 er-
folglos
von der französisch-englischen Flotte angegriffen; ebenso wirkungs-
los
war 1876-77 die Blockade durch türkische Kriegsschiffe. Die Revolu-
tion
im J. 1905 gestaltete sich in Odessa besonders blutig und unheilvoll.

Der 139ha große Hafen, der im Winter zeitweise durch einen
Eisbrecher offen gehalten werden muß, besteht aus dem 62ha großen
Vorhafen und fünf Hafenbecken. Ein 1220m l. Wellenbrecher, die
1025m l. Quarantänemole und ihre Fortsetzung, die 650m l. Reeden-
mole
, gewähren gegen alle Seewinde ausreichenden Schutz. Der
sog. Quarantänehafen (Pl. E F 5) ist für ausländische Fahrzeuge
bestimmt, der Neue Hafen (Pl. E 4), zwischen der Platonowskij-
und der Neuen Mole, und der Kohlenhafen (Pl. D E 4) für russische
Handelsschiffe, der Praktische Hafen (Pl. D 3, 4) für Küstenfahrer.
Im N. der Stadt, gegenüber der Vorstadt Peressyp, wo ein zweiter
Wellenbrecher und neue Hafenbecken geplant sind, liegt der Petro-
leumhafen
.

Gegenüber der Neuen Mole (Pl. E 4) führt eine mächtige, 12m br.
Freitreppe von 193 Granitstufen zur Stadt hinauf (l. daneben eine
Drahtseilbahn, 3 oder 2 Kop.).